2021 Call for Papers-Deutsch
Call for Papers
Interkulturelle Ethik
Die 57. Societas Ethica Jahreskonferenz
Abgabetermin: 1. April 2021
Welche Rolle spielt die Ethik im Licht der aufstrebenden nationalistischen Bewegungen, der zunehmenden Migration und den damit verbundenen Herausforderungen in der Auseinandersetzung mit Phänomenen interkultureller Realitäten? Vielfache Spannungen infolge bedeutender gesellschaftlicher Transformationen – des Klimawandels, der globalen Ungleichheiten, der Digitalisierung etc. – und die Wahrnehmung der Tatenlosigkeit in Bezug auf die Veränderung dieser Zustände bestimmen die gegenwärtigen Debatten. Wie kann die Ethik einen sinnvollen Umgang mit der rationalen und auch der irrationalen Angst, der Beklemmung und den Ressentiments finden? Wie werden unsere Konzepte von Souveränität und Identität von neuen Dimensionen der Ungleichheit und neuen Ungleichgewichten der Macht beeinflusst? Sind wir in der Lage, diesen Entwicklungen mit den bestehenden Modellen ethisch gegenüberzutreten oder sind an dieser Stelle neue ethische Modelle von Nöten? Wie können wir uns konstruktiv den Spannungen stellen, die zwischen diversen kultureller Gruppen entstehen? Und was ist die Rolle der Ethik, wenn es darum geht, den Einfluss historischer Erfahrungen und Narrative interkultureller Begegnungen zu beschreiben?
Wir laden ein zu Beiträgen aus den Feldern der Philosophie, Theologie und der angewandten Ethik so wie aus den Bereichen der Politik- und Sozialwissenschaften, Literatur- und Kulturwissenschaften, der Psychologie, der Geschichtswissenschaft sowie den Rechtswissenschaften.
Die Beiträge können, unter anderem, folgende Themen adressieren:
Moraltheorie und Konzepte von Handlung, Andersartigkeit und Identität
Hermeneutik und normative Ethik als Zugänge zur Interkulturalität
Kulturelle Diversität und fundamentale politisch-ethische Konzepte wie Souveränität, Bürgerschaft, nationale Identität, soziale Identität und Zugehörigkeit
Divergierende Weltanschauungen und religiöse Überzeugungen
Politik und Religion und der Imperativ der Neutralität
„Buen vivir“, „Gastfreundschaft“ oder „Konvivialität“ als Antworten auf Nationalismus, Rassismus, Ethnizität, Weiße Vorherrschaft, Islamophobie, Antisemitismus und die Diskriminierung religiöser Minderheiten
Inklusion und Exklusion
Macht, Ermächtigung und politisches Handeln
Die Rolle des Gesetzes, der Menschenrechte und des Schutzes von Minderheiten
Die Konferenz wird in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch abgehalten.
Abstracts zu den Beiträgen sollen nicht mehr als 800 Wörter (ohne Literaturverzeichnis) enthalten und ein moralisches Problem oder Argument mit Bezug zu den oben genannten Themenfeldern behandeln. Einsendeschluss ist der 1. April 2021.
Bitte senden Sie hierzu zwei getrennte Dokumente (Word) als Anhänge(!) an galia.assadi@evhn.de, mit dem Betreff »Societas Ethica 2021 Conference«.
Dokument 1: Name, Vorname, Email-Adresse, institutionelle Adresse, Titel des Abstracts, Themenbereich, unter dem der Beitrag eingereicht wird. Falls Sie die Bedingungen des Young Scholars’ Award erfüllen und daran teilnehmen wollen, vermerken Sie das bitte.
Dokument 2: Ihr Abstract incl. Literaturverzeichnis (max. 10 Referenzen), Schlagworte. Dieses Dokument darf keinen Hinweis auf Ihre Identität haben! Bitte verwenden Sie Times New Roman 12 pt für Text, Literatur und Schlagworte und Arial (fett) 16 pt für die Überschrift.
Der Abstract wird in der Tagungsdokumentation veröffentlicht. Ausgewählte Beiträge können in einer Sonderausgabe des Journals De Ethica erscheinen: De Ethica. A Journal of Philosophical, Theological and Applied Ethics.
Der Societas Ethica Young Scholars’ Award wird an den bzw. die beste Vortragende/n der Konferenz verliehen. Teilnehmen können alle Doktorand*innen und Forscher*innen, deren Promotion nicht länger als zwei Jahre zurückliegt und die keine dauerhafte, akademische Anstellung haben. Mehr Informationen zum Societas Ethica Young Scholars’ Award finden Sie unter: www.societasethica.info
Die Societas Ethica, Europäische Forschungsgemeinschaft für Ethik, hat mehr als 300 Mitglieder aus 35 Ländern. Unter ihrem gegenwärtigen Präsidenten, Prof. Dr. Arne Manzeschke (Evangelische Hochschule Nürnberg) fördert die Societas Ethica den Kontakt zwischen Wissenschaftler*innen in verschiedenen Ländern mit dem Ziel, politische, philosophische und religiöse Mauern zu überwinden. Wir freuen uns über Einreichungen von Mitgliedern wie auch Nicht-Mitgliedern.
Prof. Dr. Arne Manzeschke, Präsident